Unsere 14 tägige Reise durch Nordmarokko versetzte uns immer wieder in einen Traum aus 1001 Nacht. Obwohl ich vorher ständig gewarnt worden bin, von wegen Marokko sei so unsicher, gerade für blonde Frauen. Jedoch halte ich dies für ein großes Gerücht. Ich habe mich während unseres Aufenthalts nicht einmal wirklich unsicher gefühlt. Beobachtet? Vielleicht. Aber mit meinen auffälligen blonden Haaren steche ich selbst in meiner Wahlheimat Spanien manchmal aus der Menge.
Im Gegenteil, ich habe noch in keinem anderen Land der Welt eine solche Gastfreundschaft erfahren wie in Marokko. Vielleicht wurde der ein oder andere Touristentrick an uns probiert. Oder Händler versuchten uns in der Medina Souvenirs und Teppiche zu verkaufen. Aber das ist nicht anders als an jedem anderen Touristischen Ort dieser Welt.
Im Folgenden möchte ich unsere Marokko Highlights, unsere Erfahrungen der Marokko Rundreise und wertvolle Marokko Urlaub Tipps mit dir teilen, damit du auch eine wunderbare Zeit in diesem traumhaften Land verbringen kannst.
10 Dinge, die du während deiner Reise durch den Norden Marokkos nicht verpassen solltest
What to find out in this post
- 1 1. Tagestrip nach Volubilis und Moulay Idriss
- 2 2. Spaziergang über den El Hedim-Platz in Meknes
- 3 3. Die Lederfabrik von Fez von oben betrachten
- 4 4. Die blaue Medina von Chefchaouen entdecken
- 5 5. Nachts am Strand von Assilah sitzen
- 6 6. Einen typisch Marokkanischen Minztee trinken
- 7 7. Couscous und Marokkanische Tajine probieren
- 8 8. Durch das kleine Örtchen Larache schlendern
- 9 9. Von Tangier bis nach Spanien sehen
- 10 10. Marokkanische Gastfreundschaft
1. Tagestrip nach Volubilis und Moulay Idriss
Während deiner Marokko Norden-Reise solltest du auf jeden Fall einen Tagestrip nach Volubilis und Moulay Idriss unternehmen. Am besten bietet sich so Tour während eines Aufenthaltes in Meknes an. Ich empfehle sehr, diesen Ausflug selbst zu organiseren. Die von Reiseagenturen angebotenen Fahrten sind meist unverschämt teuer.
Die beiden Örtchen liegen etwa 27 km von Meknes entfernt und könnten unterschiedlicher nicht sein.
Moulay Idriss
Die ehemalige Pilgerstadt Moulay Idriss befindet sich auf einer etwa 500 Meter hohen Bergkuppe. Lange Zeit wurde sie von Gläubigen als heilig angesehen und durfte deswegen nicht von Ausländern betreten werden. Heute darf man jedoch auch als Tourist durch die schmalen Gassen schlendern und den beeindruckenden Ausblick über die Stadt genießen.
Unser Highlight war unser Gespräch mit dem Einheimischen Yussuf, der uns nach einem langen Gespräch sogar zu Minztee und frischem Brot ins Haus seiner Familie einlud.
Wie kommt man nach Moulay Idriss?
Man erreicht Moulay Idriss am besten mit einem Taxi. Wobei man die Auswahl zwischen einem privaten und einem Gruppentaxi hat. Für eine Fahrt von Meknes nach Moulay Idriss in einem Gruppentaxi haben wir nur knapp einen Euro pro Person bezahlt.
Nachteil ist jedoch, dass man warten muss bis sich genug Leute zum Mitfahren gefunden haben.
Volubilis
Die antike römische Städte Volubilis wurde 1997 zum Unesco Weltkulturerbe erklärt. Dort findet man die größte Ansammlung römischer Ruinen in Nordafrika.
Vor Ort stehen in der Regel mehrere Einheimische bereit, um eine kleine bezahlte Führung auf Englisch, Französisch oder Spanisch zu geben.
Wie kommt man nach Volubilis?
Erreichen kann man Volubilis am besten mit einem Taxi von Moulay Idriss aus. Nach Absprache eines Festpreises und einer Aufenthaltsszeit wartet der Taxifahrer und bringt einen anschließend zurück nach Meknes. (Das ist leider notwendig, weil es fast unmöglich ist, von Volubilis aus ein Taxi zurück nach Meknes zu ergattern)
2. Spaziergang über den El Hedim-Platz in Meknes
Bei einem Spaziergang durch Meknes ist der große Platz (auch El Hedim-Platz genannt) kaum zu übersehen. Wohingegen der Platz tagsüber eher ruhig ist, kommt hier gegen Abend gefühlt die ganze Stadt zusammen. Menschen alle Altersklassen und Generationen findet man hier nun.
Von den umliegenden Restaurant- und Bar-Terrassen kann man das bunte Treiben besonders gut beobachten.
Der große Platz dient außerdem als Eingang zur Medina, zum Museum und zum Markt.
3. Die Lederfabrik von Fez von oben betrachten
Wer durch die Medina von Fez laufen kann, ohne sich nur einmal zu verlaufen, sollte definitiv eine Medaille erhalten. Ohne Eduardo würde ich mit ziemlicher Sicherheit immer noch dort herumirren. Er ist derjenige von uns mit funktionierendem Orientierungssinn. Denn der ist bei mir anscheinend leider vergessen worden.
Wenn man also von Leuten auf der Straße angesprochen wird, dass man sich die Lederproduktion der Stadt ansehen solle, kann man ruhigen Gewissens mitgehen. Diese führen einen auf eine der umliegenden Dachterrassen und Balkons. Von denen kann man beobachten (und riechen!), wie das Leder auf natürlichem Wege seine Farbe erhält.
Der Besitzer des Ladens zu dem eine der Dachterrassen gehört, verwickelte uns in ein Gespräch. Er erklärte uns, dass das Färben durch Taubenausscheidungen geschieht, da diese eine große Menge Ammonium enthält. Das erklärt zumindest diesen starken Geruch.
Natürlich war uns bewusst, dass er anschließend versuchen würde uns etwas zu verkaufen. (was er auch tat) Jedoch reagierte er gelassen und freundlich, als wir ihm erklärten, dass die Lederprodukte unser Budget leider übersteigen.
Wenn man jedoch Interesse an einer hochwertigen Lederjacke oder Tasche hat, ist man hier definitiv an der richtigen Adresse.
4. Die blaue Medina von Chefchaouen entdecken
Die blaue Medina von Chefchaouen ist wohl einer der berühmtesten Orte Marokkos. Das lässt sich nicht nur an den Touristenmengen erkennen. Denn in Chefchaouen fanden wir mehr Touristen als in allen anderen Orten Nordmarokkos.
Jedoch haben wir diese nicht unbedingt als besonders störend empfunden. (Wir hatten ziemlich schlechtes Wetter während unseres Aufenthaltes, sodass die meisten ihre Unterkünfte nicht einmal verließen)
Die Medina von Chefchaouen war auf jeden Fall – mit oder ohne Touristen- einen Besuch wert.
Man sollte jedoch beachten, dass das Städtchen in den Bergen liegt und dementsprechend etwas kühler als die umliegenden Orte sein kann.
Die Kombination der blau- und weißen Farbelemente ist einfach atemberaubend und es gibt viel zu entdecken. Verlauf dich einfach ein bisschen in den engen Gassen der Medina von Chefchaouen und lass dich überraschen, was es alles zu sehen gibt.
5. Nachts am Strand von Assilah sitzen
Assilah war der Unglücksort unserer Reise. Neben einem Taxifahrer und einem Einheimischen, die uns in der ersten Stunde versucht haben, auszutricksen, unglaublich viel Regen, nicht funktionierenden Wifi und nicht trocknen wollender Wäsche, gefiel uns Assilah jedoch sehr gut.
Ähnlich wie Chefchaouen ist Assilahs Medina an vielen Stellen in weiß und blau gehalten. Das Plus sind jedoch die vielen bemalten bunten Hauswände und natürlich das Meer. Dieses gibt der Stadt noch einmal ein ganz anderes Flair.
Besonders bei und nach Sonnenuntergang lohnt sich ein Besuch am Strand. Dieser befindet sich direkt neben der Medina. Die Steinwände hallen außerdem das Echo der Brandung wider. Das macht das Ganze noch einen Tick romantischer. 😉
Während eines Aufenthaltes in Assilah sollte man sich also definitiv zu den Einheimischen an den Strand setzen. Direkt am Strand gibt es außerdem eine Bar, die heißen marokkanischen Minztee verkauft. Die Kombination mit der kalten Meeresbriese bietet die perfekte Mischung. Was uns auch schon zum nächsten Punkt bringt.
6. Einen typisch Marokkanischen Minztee trinken
Eines der Dinge, um die man während einer Marokkoreise wahrscheinlich nicht drumherumkommt ist der berühmte Pfeffefminztee. Anders als bei uns wird dieser meist aus ganzen Minzzweigen hergestellt, die mit kochendem Wasser aufgebrüht werden.
Gegensätzlich zu dem, was man vermuten könnte, wirkt dieses heiße Getränk erfrischend. Außerdem ist es wahrscheinlich sogar deutlich gesünder für den Körper als die eiskalten Getränke, nach denen wir im Normalfall bei so warmen Wetter greifen.
Kleiner Tipp: Die Einheimischen trinken ihren Tee in der Regel sehr süß. Wenn du auf Zuckerschock stehst – perfekt. Wenn du aber eher an europäische Zuckerverhältnisse gewöhnt bist, frag beim Bestellen lieber nach keinem oder wenig Zucker. (Glaub mir, auch „wenig“ ist hier genug.)
7. Couscous und Marokkanische Tajine probieren
Neben dem eben erwähnten Marokkanischen Pfefferminztee solltest du dir auch auf keinen Fall den marokkanischen Couscous und die Tajine entgehen lassen.
Der Couscous wird meist mit einer zusätzlichen Soße serviert, was ihn daran hindert trocken zu werden.
Eine Tajine ist eine Art Marokkanischer Auflauf, der in der typischen Tajineform zubereitet wird.
Wenn du nicht auf Fleisch stehst, gibt es auch jeweils eine vegetarische Variante, die ich sehr empfehlen kann. In manchen Restaurants gab es beide Varianten sogar mit Fisch.
Den besten Couscous hatten wir in Fez in der Nähe des Stadttores. Die beste Tajine kochte unser Couchsurfing Gastgeber Youssef mit uns. Darüber berichte ich Dir dann im nächsten Punkt.
8. Durch das kleine Örtchen Larache schlendern
Larache war das absolute Highlight unserer Marokkoreise. Obwohl, oder gerade weil es keine so typische Touristenstadt ist.
Larache ist ein kleines verträumtes Städtchen am Meer. Auf den ersten Blick gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Auf den zweiten Blick und besonders, wenn man sich auf die Hilfe der Einheimischen einlässt, gibt es dann doch ziemlich viel zu entdecken.
Wir verbrachen die meiste Zeit mit Youssef und seiner Verlobten (inzwischem Ehefrau) Koulud. Noch nie zuvor hatte ich ein herzlicheres und gastfreundlicheres Paar getroffen. Youssef holte uns vom Bus ab und brachte uns in seine Wohnung, wo bereits ein Kuchen stand, welchen Kholoud für uns gebacken hatte.
Leider konnte Kholoud diesen nicht mit uns zusammen essen, da es ihr vor der Hochzeit leider nicht gestattet war, seine Wohnung zu betreten. Wir besuchten sie aber bei der Arbeit.
Später zeigte uns Youssef seinen kleinen Ort. Er ermöglichte uns sogar den Eintritt ins alte Schloss, obwohl dieses eigentlich offiziell geschlossen war. So standen wir also abends im Schlosskeller und lauschten einem improvisierten Trommelkonzert.
Wieder bei Youssef angekommen zeigte er uns wie man eine typisch Marokkanische Hähnchentajine kocht. Und es war die beste, die wir während unserer Zeit in Marokko hatten.
9. Von Tangier bis nach Spanien sehen
Tangier ist die nördlichste Stadt Marokkos und architektonisch Andalusien bereits sehr ähnlich. Von hier aus kann man nicht nur den Punkt sehen, an dem atlantische Ozean und das mediterrane Meer aufeinandertreffen. Sondern kann bis nach Spanien sehen.
Unser Gastgeber klärte uns auf, dass der südliche Teil Spaniens von dort aus nur weniger als 20 km entfernt sei.
Besonders die Vorstellung, dass es sich hierbei bereits um einen anderen Kontinent handelt, war für uns beeindruckend.
10. Marokkanische Gastfreundschaft
Marokko ist berühmt für seine Gastfreundlichkeit. Und das können wir nur bestätigen. Nicht nur das unter dem Punkt 8 beschriebene Cuchsurfingerelebnis in Larache konnte uns dahingehend überzeugen. Auch Fremde, die wir auf der Straße kennenlernten waren meist freundlich und hilfsbereit. Ja, auch ohne dafür eine monetäre Gegenleistung zu verlangen (das waren nämlich die Ausnahmen) Fremde luden uns zum Tee nachhause ein oder erklärten uns marokkanische Bräuche und Besonderheiten. Auf dem Markt wollte ich ein einzelnes Gebäckstück kaufen zum Probieren und bekam es sogar geschenkt.
Wir hatten lange spontane Gespräche mit Einheimischen, die aus dem ein oder anderen Grund Spanisch sprachen. Und überall wurden wir freundlich und einladend behandelt. Auch von Leuten, die sich keinerlei Nutzen davon verhofften.
Lass dich also ruhig bei deiner Reise auf ein Gespräch mit Einheimischen ein. Nur so kann man die lokale Kultur wirklich verstehen und die wunderbaren Details dieses vielfältigen Landes aufnehmen.
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