Sicherheit in Barcelona ist entscheidend für eine gelungene Reise. Aber ist Barcelona gefährlich oder nicht? Mit Taschendieben und Touristenfallen in Barcelona konfrontiert, ist es wichtig, gut informiert zu sein. Ich lebe seit über Jahren hier und kenne die Tricks der Langfinger gut.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Diebstahl und Scams vermeidest und deinen Aufenthalt in dieser bezaubernden Stadt sicher und unvergesslich machst.
What to find out in this post
- 1 Kurz und Knapp: Ist Barcelona gefährlich?
- 2 Allgemeine Sicherheitshinweise und Vorsichtsmaßnahmen für Barcelona
- 3 Sicherheit in Barcelona: Die Sache mit den Taschendieben
- 4 Was tun, wenn du in Barcelona beklaut wurdest
- 5 Die häufigsten Touristenfallen & Diebstahl-Methoden und wie du sie vermeidest
- 6 So füllst du deinen Polizeibericht aus
- 7 Fazit zur Barcelona Sicherheit
Kurz und Knapp: Ist Barcelona gefährlich?
Barcelona ist grundsätzlich nicht gefährlicher als andere touristische Großstädte. Gewaltsame Übergriffe finden in Barcelona nur selten statt. Wie in jeder Metropole solltest du jedoch auf Taschendiebe und Betrüger achten, besonders an touristischen Hotspots und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zur Autorin, Vicki: Als Wahl-Barcelonerin, die seit fast zehn Jahren jeden Winkel dieser Stadt erkundet, möchte ich hier meine Highlights und Geheimtipps mit dir teilen. Von den lebhaften Must-See Sehenswürdigkeiten in Barcelona bis zu den ruhigen Gassen, abseits der Touristenpfade.
BARCELONA INFOBOX
Wo übernachten in Barcelona: Hotel Santa Marta (Großartiges Hotel im Zentrum in der Nähe von Sehenswürdigkeiten & Strand) oder W Barcelona (Luxusoption direkt am Strand)
Die beliebtesten Aktivitäten & Touren in Barcelona
Sagrada Familia Ticket – Ohne Anstehen
Camp Nou – Barça Museum und Tour
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Anreise: Unbedingt auf Flugvergleichsseiten wie Skyscanner Flüge vergleichen.
Transport vor Ort: T-Casual Ticket (10er-Ticket für 12,15 €) oder Hola BCN Tagesticket
Mietwagen gefällig? Die besten Mietwagen findest du über RentalCars. Günstiger wird es vom El Prat Flughafen.
Barcelona Must-Have: Praktisches Spanisch Reisewörterbuch oder Katalanisch Reisewörterbuch und Barcelona-Reiseführer
Allgemeine Sicherheitshinweise und Vorsichtsmaßnahmen für Barcelona
- Ganz Wichtig: Lass unter keinen Umständen deine Wertsachen aus den Augen
- Versuche deine Wertsachen so wenig wie möglich zur Schau zu stellen – Lass also deinen Laptop eingepackt und deinen teuren Schmuck zuhause
- Wenn du auf der Straße angesprochen wirst, vertraue erstmal niemandem
- Erkundige dich vor Anreise nach der Örtlichen Nummer der Polizei: 112 oder 092
- Hab eine Tasche/ Rucksack, die nicht ohne dein Wissen geöffnet werden können, z.B. einen Diebstahlsicheren Rucksack
- Trage so wenig wie möglich Wertgegenstände bei dir
- Nimm nur so viel Geld mit, wie du für den Tag brauchst
- Mach vorher Kopien von deinem Reisepass/Personalausweis oder anderen wichtigen Dokumenten und bewahre sie an unterschiedlichen Orten auf
- Versuche Selbstbewusstsein auszustrahlen, denn wenn du verloren aussiehst, lockt das Taschendiebe an
- Lass keine Wertsachen am Strand liegen, wenn du ins Wasser gehst.
- Beachte die offiziellen Verhaltensregeln für Barcelona
Sicherheit in Barcelona: Die Sache mit den Taschendieben
Taschendiebe in Barcelona
Auch wenn die Zahl der Diebstähle (siehe Graph oberhalb) nicht mehr ganz so hoch ist wie noch 2022, nach dem Ende der Pandemiebedingten Reiseeinschränkungen, wurden alleine im dritten Quartal 2023 ganze 64.831 Diebstähle in Barcelona erfasst. Das sind also durchschnittlich rund 705 Diebstähle pro Tag. (Dies schließt jedoch auch kleinere Ladendiebstähle mit ein).
Laut der spanischen Zeitschrift La Vanguardia kann man davon ausgehen, dass 2022 noch etwa acht Taschendiebstähle pro Stunde in Barcelona geschehen.
Werde ich in Barcelona bestohlen?
Hier erstmal die guten Nachrichten: Nicht jeder Tourist wird in Barcelona bestohlen – meist sind es diejenigen, die abgelenkt sind und ihre Tasche aus den Augen lassen.
Ich lebe seit 2016 in Barcelona und wurde selbst bis jetzt noch nicht beklaut – auch wenn man es bereits ein paar Mal versucht hat. Es ist wichtig, die Augen offen zu halten und rechtzeitig zu reagieren.
– Vicki
Wo ist man besonders gefährdet?
Zunächst einmal solltest du in Barcelona niemals deine Wertgegenstände unbeaufsichtigt lassen, egal wo du dich befindest.
Besonders beliebt sind jedoch Orte, in denen sich eine große Anzahl von Leuten befinden, bzw. an denen man schnell oder einfach abgelenkt ist.
Das sind unter anderem
- die U-Bahn (Metro) von Barcelona,
- Clubs,
- Bars,
- Restaurants,
- Las Ramblas,
- Barrio Gótico,
- der Bereich um die Sagrada Família,
- Plaza Cataluña,
- Park Güell
- und ähnliche.
Weiterhin beliebt sind
- Carrer Montcada,
- Carrer de la Princessa,
- Rambla de Raval,
- Mercat Santa Caterina und Umgebung.
Ebenfalls stark betroffen sind Orte, an denen man sich in der Regel mit viel Gepäck befindet, wie
- der Hauptbahnhof Sants Estació,
- Estació de França,
- die Busstation
- Estación del Nord so wie die Metrolinie 9 (Orange), die zwischen Barcelona und dem Flughafen El Prat verkehrt.
Gibt es gewaltsame Überfälle?
Obwohl es diese, wie in jeder Großstadt von Zeit zu Zeit gibt, laufen die Diebstähle in Barcelona in der Regel gewaltfrei ab – Ganz im Gegenteil, meist merkt der Bestohlene erst viel später, dass er gerade bestohlen wurde.
Um gewalttätige Übergriffe musst du dir in Barcelona in der Regel keine weiteren Gedanken machen. Wer nachts alleine unterwegs ist, sollte trotz allem vorsichtig sein.
Wer sind die Taschendiebe?
Während viele behaupten, dass es sich um überwiegend Ausländer handelt, gibt es keinen wirklichen Standard-Dieb. Man findet sie in allen Altersklassen – selbst Kinder und Senioren sind unter den Langfingern, Ausländer, aber auch viele Einheimische; Männer, aber auch überraschend viele Frauen.
Was tun, wenn du in Barcelona beklaut wurdest
Keine Panik! Klar, ist es ein echt blödes Gefühl ausgeraubt zu werden und ohne Geld, Handy oder Reisepass dazustehen. Aber erst einmal heißt es Ruhe bewahren und die folgenden Schritte abzuarbeiten.
- Als aller erstes solltest du deine Kreditkarten/ EC-Karten und ähnliches sperren lassen, hab die Nummer deines Kreditkartenanbieters am besten immer dabei und trage sie getrennt von deinen Wertgegenständen
- Als nächstes solltest du deine Simkarte sperren, besonders wenn du keinen Prepaid-Vertrag hast – Dies ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, da die Simkarten in der Regel sofort nach dem Diebstahl entsorgt werden, damit sie nicht geortet werden können
- Als nächstes solltest du dich auf den Weg zur nächsten Polizeistation machen – Mach dich auf lange Warteschlangen gefasst, denn du bist sicherlich nicht der einzige, der bestohlen wurde (Deine Unterkunft kann dir helfen, die nächste Polizeistation zu finden)
- Fülle einen Polizeibericht aus. Umso besser falls du die Seriennummer deiner gestohlenen Produkte dabeihast. Hinterlasse unbedingt deine Nummer, falls dein gestohlenes Hab und Gut gefunden wird. Immer wieder werden Portmonees einfach weggeworfen, nachdem das Geld und die Kreditkarten entfernt wurden – so kriegst du immerhin deine Ausweise zurück – Mehr dazu im nächsten Absatz
- Mach dich mit deinem Polizeibericht auf den Weg zu dem Konsulat deines Landes, um einen vorrübergehenden Pass oder Personalausweis zu beantragen, mit dem du zurück nachhause fliegen kannst – das Deutsche Konsulat befindet sich in den Mapfre Towers nahe des Barceloneta Strandes
- Benachrichtige deine Versicherung über den Verlust
Die häufigsten Touristenfallen & Diebstahl-Methoden und wie du sie vermeidest
Im Folgenden möchten wir dir nun die häufigsten Touristenfallen, Scams und Diebstahlszenarien zeigen, damit du diese vermeiden kannst.
Die Taschendiebe Barcelonas werden einfach immer geschickter und finden immer neuere und kreativere Arten, dich deiner Wertgegenstände zu berauben. Die neusten und häufigsten Methoden findest du hier.
Der Klassiker
Der einfachste Weg, dich zu bestehlen ist auf irgendeine Weise, Körperkontakt herzustellen, auch wenn es nur für einige Sekunden ist. Meist passiert es an vollen Orten wie vor den beliebtesten Barcelona Sehenswürdigkeiten, in Clubs oder der Metro.
Meistens stoßen die Taschendiebe „ausversehen“ mit dir zusammen und nutzen diese Sekunden um dir blitzschnell dein Handy oder Geld aus der Tasche zu ziehen. Viele denken jetzt sicher „Das merkt man doch!“ – Aber nein, man merkt es allzu häufig einfach nicht.
Persönliche Anekdote: Ich selbst war bereits in dieser Situation als ein Taschendieb meiner besten Freundin kurz nach ihrer Ankunft in Barcelona blitzschnell im Vorbeigehen in der überfüllten Metro das Handy aus der geschlossenen Handtasche zog. Beobachtet haben wir den Mann, wie er sich dicht an uns vorbeizwängte und ihre Tasche mit ihm mitzugleiten schien. Dass er jedoch gerade ihr neues Handy aus der mit einem Magneten verschlossenen Handtasche gezogen hatte, wurde uns erst einige Minuten später klar, als wir aus der Metro stiegen und bemerkten, dass ihr Handy plötzlich nicht mehr in der Tasche lag, während der besagte Mann bereits über alle Berge war.
Was kannst du tun
- Lass niemals deine Wertgegenstände aus dem Blick. Einige Sekunden Unachtsamkeit können schon zu viel sein.
- Leg deine Hand auf deine Tasche, während du in der Metro oder an überfüllten Orten bist.
- Oder häng deinen Rucksack vor deinen Bauch, so dass du ihn im Blickfeld hast.
- Es hilft auch ein Zahlenschloss oder einen Anti-Diebstahl-Rucksack zu verwenden.
Der Klassiker + Ablenkung
Häufig tritt diese klassische Variante des Diebstahls aber auch als Gruppenarbeit auf. Eine oder mehrere Personen lenken dich ab, während eine weitere Person dich unbemerkt bestiehlt. Häufige
Varianten dabei sind z.B. das Antanzen im Club oder Fußballtricks auf offener Straße, bei dem ein vermeintlicher Fußballspieler oder Straßenkünstler seinen Ball spielerisch um dich herumkickt oder durch deine Beine dribbelt, um so möglich nah an dich heranzukommen.
Entweder klaut er dir dabei selbst deine Wertgegenstände oder einer seiner Kollegen, während du vom Ball abgelenkt bist oder sogar mit ins Spiel einbezogen wirst.
Was kannst du tun
- Auch hierbei ist zu erkennen, dass du dich niemals von deinen Wertgegenständen ablenken lassen darfst. Behalte sie immer im Auge.
- Diebstahlsichere Rucksäcke oder ein Zahlenschloss an deinem Gepäck können hilfreich sein.
Vogeldreck – Aktuell eine der beliebtesten Varianten
Ob Tauben, Möwen oder Mönchsittiche, Barcelona ist voll von Vögeln – da denkt man gar nichts schlimmes, wenn man von der folgenden Touristenfalle betroffen ist:
Während du durch die engen Gassen Barcelonas läufst, schmieren oder werfen die Langfinger dir unbemerkt eine Flüssigkeit auf deine Klamotten. Kurz darauf kommen „Helfer“ herbeigeeilt, die „ganz praktischerweise“ Feuchttücher oder Taschentücher dabeihaben, um dich von den vermeintlichen Vogelausscheidungen zu befreien.
Währenddessen haben sie freie Hand, dich deiner Habseligkeiten zu erleichtern. – Manchmal findet dieser Trick auch ganz ohne Flüssigkeiten statt und es wird einfach so getan, als hättest du einen Fleck auf deinen Klamotten.
Was kannst du tun
- Mach sofort deutlich, dass du KEINE Hilfe beim Saubermachen benötigst.
- Falls die vermeintlichen Helfer versuchen, dich zu berühren, zeige deutlich, dass du das nicht möchtest.
- Schubse sie gegebenenfalls leicht von dir weg oder versuche Aufmerksamkeit von Beistehern zu bekommen oder frage gezielt um Hilfe.
- Falls du selbst keine Tücher dabeihast, kannst du die Flecken auf der nächsten öffentlichen Toilette loswerden. Meiner Erfahrung nach sind Restaurantmitarbeiter auch meist sehr freundlich und helfen dir gerne mit Wasser und Taschentüchern/Servietten aus.
Der Tourist
Eine solche Ablenkungsmethode nutzt auch dieser in Barcelona immer beliebter werdende Trick. Eine Person, die sich als Tourist ausgibt, fragt dich auf offener Straße nach dem Weg. Während der vermeintliche Tourist dich in ein Gespräch verwickelt, räumt sein Kollege unbemerkt deinen Rucksack aus.
Noch beliebter ist dieser Trick mit einem Stadtplan, der ausgebreitet und so über deine Tasche gehalten wird, dass ein Kollege unter der Karte deine Tasche ausräumen kann.
Was kannst du tun
Es ist ja beinahe logisch: Warum sollte ein Tourist einen anderen Touristen nach dem Weg fragen? Ist es nicht offensichtlich, dass sich ein Tourist nicht in der Stadt auskennt?
- Wenn du also angesprochen wirst, verweise an Einheimische.
- Falls du dich auskennst und helfen möchtest, leg deine Hand über deine Tasche
- oder zieh sieh unter der Karte hervor, sodass sie nicht außer Sichtweite gerät.
Die Umfrage
Ähnlich wie bei der eben vorgestellten Touristenfalle, wirst du hier angesprochen, um an einer vermeintlichen Umfrage teilzunehmen. Das Klemmbrett wird dabei so über deine Wertsachen gehalten, dass deine Tasche unbemerkt ausgeräumt werden kann.
Was kannst du tun
Nicht jede Umfrage, die du in Barcelona findest, ist eine Touristenfalle. Es finden sogar relativ viele Umfragen statt, die der Verbesserung der Stadt dienen sollen. Ein guter Freund ist ebenfalls bei der Stadt angestellt, um Umfragen zu leiten, auch für Touristen.
- Diese offiziellen Arbeiter haben häufig einen Ausweis merklich um den Hals hängen und tragen meist einen Laptop mit sich, in dem die Antworten eingetragen werden, eher als ein einfaches Klemmbrett.
- Lass deine Wertsachen auf keinen Fall aus den Augen und achte darauf, dass nichts deine Wertsachen überdeckt.
Der Tourist und der Polizist
Dieser Trick beginnt ähnlich wie der vorherige. Eine Person spricht dich an, fragt dich nach dem Weg/ der Uhrzeit oder ähnliches und verschwindet wieder.
Kurz darauf wirst du von Männern angesprochen, die sich als Undercover-Polizisten vorstellen, gegebenenfalls ausweisen. Sie erklären, dass die Person, die dich zuvor angesprochen hat im Terrorverdacht, Verdacht des Drogenhandels oder ähnliches steht.
Nun wirst du gebeten, deine Ausweisdokumente vorzuzeigen (welches genutzt wird, um zu sehen, wo du dein Portmonee verstaut hast oder als Ablenkungsmanöver). Es kann auch passieren, dass dein Rucksack durchsucht werden soll.
So oder so, wirst du später erkennen, dass deine Wertsachen verschwunden sind. Manche Touristen werden sogar gebeten, ihre Pin anzugeben, um ihre „Identität zu überprüfen„.
Was kannst du tun
- Bestehe darauf, deinen Rucksack nur in der nächsten offiziellen Polizeistation zu öffnen.
- Bei Google Maps kannst du die nächste Polizei-Station finden. – Einige Betrüger sollen sogar eine falsche „Polizeistation“ nutzen, in der sie dich falsche Papiere/ Kaufverträge unterschreiben lassen.
- Stell deswegen online fest, ob es sich um eine seriöse Polizeistation handelt.
Die Blume
Diesen Trick gibt es nicht nur in Barcelona, sondern auch in vielen weiteren Ländern. Eine Person, meist handelt es sich um eine ältere Dame, reicht dir eine Blume oder einen Zweig als vermeintliches Geschenk.
Nun gibt es verschiedene Varianten, wenn du die Blume annimmst:
- Entweder umschließt sie dein Handgelenk und tut so, als würde sie dir daraus aus der Zukunft lesen. Dabei versucht sie dich zu beklauen, Armbanduhren sind hierbei sehr beliebt.
- Falls dies nicht funktioniert, wird sie versuchen, dich dazu zu zwingen, ihren „Service“ oder die Blume zu bezahlen.
- Die letzte Möglichkeit, wenn du dein Geld herausnimmst, um zu zahlen, klaut sie dir unbemerkt noch mehr Geld aus deinem Portmonee oder zieht es dir aus der Hand und rennt davon.
Was kannst du tun
- Nimm die Blume auf keinen Fall an. Auch wenn sie noch so oft betont, dass es ein Geschenk ist.
- Wenn sie versucht, sie dir in die Hand zu legen, lass sie einfach fallen und geh weiter.
- Bleib wenn möglich gar nicht erst stehen.
Alter Mann in Not
Dieser Trick wird bei Touristen ebenso wie bei Einheimischen angewendet:
Ein alter Mann „stürzt“ neben dir. Natürlich läufst du hin, um ihm zu helfen und zu sehen, ob es ihm gut geht.
Während du dich um den alten Mann am Boden kümmerst, erscheinen ein bis zwei weitere Personen, die dich ebenfalls um den alten Mann zu sorgen scheinen. Sobald sie dir, da du mit dem alten Mann beschäftigt und daher abgelenkt bist, deine Wertsachen geklaut haben, kann der alte Mann plötzlich mit Hilfe seiner vermeintlichen Helfer aufstehen und davongehen.
Was kannst du tun
- Natürlich solltest du auf jeden Fall helfen und davon ausgehen, dass es sich nicht in jedem Fall um eine Falle handelt.
- Trotz allem, solltest du deine Wertsachen nie aus dem Auge verlieren. In so einer Situation wahrscheinlich leichter gesagt als getan…
Restaurant Scam
Eine Sache, die du in Barcelona nicht tun solltest, ist in einem der Restaurants in Las Ramblas zu essen. Die Preise sind weit über dem Normalpreis, während die Qualität meist zu wünschen übriglässt.
Während die Restaurants hier an sich bereits als Touristenfalle angesehen werden können, kommt es manchmal noch schlimmer. (Natürlich kann dir dies aber auch in jedem anderen Restaurant oder Café in Barcelona passieren):
Eine Gruppe oder Einzelperson setzt sich an deinen Nebentisch, nur um nach kurzer Zeit wieder zu verschwinden – mit ihnen dein Gepäck oder Dingen aus deinem Rucksack oder Tasche.
Was kannst du tun
- Vermeide die Restaurants in las Ramblas.
- Hänge deine Tasche oder Rucksack nicht über die Stuhllehne, sondern behalte sie auf dem Schoß oder zwischen den Beinen.
- Stell dein Stuhlbein durch die Schlaufe deines Rucksacks/ deiner Tasche.
- Lass deine Tasche/Laptop/Rucksack niemals unbeaufsichtigt, wenn du bestellst oder auf die Toilette gehst.
Falsche Bettler
Wie in den meisten Großstädten gibt es auch in Barcelona viele falsche Bettler. Auf ihren Pappschildchen schildern sie die traurigsten Geschichten, welche natürlich meist frei erfunden sind, die dich zu mitleidreichen Spenden bewegen sollen.
Einige dieser Bettler kommen sogar an deinen Tisch, während du draußen in Bars oder Restaurants sitzt und versuchen dich zu einer Spende zu überreden.
Manchmal gehen sie sogar soweit, zu behaupten, sie seien Touristen und wären gerade ausgeraubt worden und brauchen nun Geld um nachhause oder zum Flughafen zu kommen.
Update: Immer häufiger höre ich die Geschichte von einem blonden Iren, ca. Mitte 30, der genau diese Geschichte nutzt, um sich Geld bei Leuten auf der Straße zu „leihen“. Besonders gerne spricht er dabei junge Frauen an. Er nutzt unterschiedliche Namen, häufig ist es Kyle.
Eine noch miesere Masche, die leider immer häufiger wird, sind Bettler, die, sobald du deinen Geldbeutel öffnest, um ihnen etwas zu geben, dir dein Geld aus der Hand reißen und damit abhauen und somit deine Gutmütigkeit komplett ausnutzen.
Was kannst du tun
- Leider gibt es keinen Weg abzuschätzen, wer das Geld wirklich braucht und wer nur als Touristenfalle bettelt.
- Natürlich hat man Mitgefühl mit den armen Leuten auf der Straße, aber auf jeden echten Obdachlosen kommen leider umso mehr falsche Bettler und Touristenfallen.
- In diesem Fall hilft leider nur weitergehen
- gegebenenfalls kannst du das Geld etwas weiter aus der Tasche nehmen, zurückgehen und es dem Bettler so geben.
Vermeintliche Helfer auf der Autobahn
Nicht nur in Barcelona selbst, sondern auch auf der Autobahn Richtung Norden (besonders auf der A7) warten Touristenfallen auf dich, besonders wenn du mit einem Auto mit Ausländischem Kennzeichen unterwegs bist.
Von hinten nähert sich ein Auto, dass dich mit Lichthupe, Hupen, Rufen oder das Werfen von kleinen Steinen auf einen platten Reifen hinweist. (In manchen Fällen wurden deine Reifen vorher wirklich zerstochen, in anderen Fällen ist es einfach nur ein Trick).
Sobald du anhältst und aussteigst, um dein Auto zu untersuchen, klauen die Täter Wertgegenstände aus dem Auto oder sogar das gesamte Auto und lassen dich alleine am Straßenrand stehen.
Dieser Trick ist inzwischen leider so populär, dass selbst auf der Seite des Auswärtigen Amtes davor gewarnt wird.
Was kannst du tun
- Falls du dich in dieser Situation befindest, solltest du auf keinen Fall anhalten.
- Fahre zum nächsten Rasthof/ zur nächsten Tankstelle, um dein Auto auf Schäden zu überprüfen.
- Falls du verfolgt wirst, solltest du die Notfallnummer 112 anrufen und über deine Situation informieren.
- Lass auf keinen Fall Wertsachen im Auto liegen und schließ dein Auto gut ab, sobald du aussteigst.
So füllst du deinen Polizeibericht aus
Obwohl Barcelona sehr touristisch ist, solltest du dich nicht darauf verlassen, dass jemand in der Polizeistation Englisch spricht. Wenn du einen Einheimischen zum Übersetzen mitnehmen kannst, umso besser. Falls nicht mögen die folgenden Punkte hilfreich sein.
- Nimm alle Seriennummern, Personalausweisnummern und Passnummern mit, die du aufweisen kannst
- Stell dich auf lange Wartezeiten ein
- Nutze die folgende Vokabelliste, um deinen Polizeibericht auszufüllen
Vokabelliste zum Ausfüllen eines Polizeiberichtes
Wort auf Deutsch | Wort auf Spanisch |
---|---|
Bericht | denuncia |
Diebstahl | robo oder hurto |
Handy | móvil |
Geld | dinero |
Portmonee | cartera |
Laptop | portátil |
Reisepass | pasaporte |
Personalausweis | Carné de identidad |
Polizei | policía |
Name | nombre |
Nachname | apellido |
Adresse | dirección / domicilio |
Land | país de origen |
Passnummer | número de pasaporte |
Deutschland | Alemania |
Österreich | Austria |
Warum gibt es eigentlich so viele Taschendiebe in Barcelona?
Wie jede Großstadt hat auch Barcelona viele arme Einwohner. Besonders Einwanderer, die auf ein besseres Leben in Katalonien hofften, befinden sich aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit im Land, am Existenzminimum.
Da bieten die Mengen an Touristen, die häufig mit viel Geld in der Tasche herumlaufen, natürlich eine große Verlockung.
Taschendiebe und Touristenfallen gibt es ja eigentlich an fast jedem touristischem Ort. Warum jedoch so viele davon in der katalanischen Hauptstadt?
Grund dafür ist das spanische Rechtssystem. Während Taschendiebe in anderen Ländern mit hohen Strafen rechnen müssen, passiert ihnen in Barcelona, wenn sie mit weniger als 400 € Diebesgut erwischt werden, einfach nichts.
Genau, wird ein Taschendieb auf frischer Tat ertappt und hat gerade weniger als 400 € erbeutet, darf er einfach weitergehen und ist höchstwahrscheinlich wenige Minuten später wieder am Werk. Klingt unglaublich, aber genau so funktioniert das in Barcelona und anderen spanischen Großstädten zurzeit.
Und das lockt natürlich noch mehr Taschendiebe nach Spanien. Ganze Clans zieht es so hierher, die auf Taschendiebstahl spezialisiert sind. Erst vor kurzem haben wir eine Dokumentation über die Taschendiebe von Barcelona gesehen, in denen rumänische Großfamilien mit ihrem Reichtum prahlten, den sie durch das Beklauen von Touristen und Einheimischen erreicht hatten.
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Wer ist die Zielgruppe der Diebe?
Während zunächst nur Touristen das Ziel der Langfinger waren, gibt es heute keine klar definierte Zielgruppe mehr. Beklaut wird, wer beklaut werden kann. Natürlich ist das bei Ausländern und Touristen häufiger der Fall – Wer (noch) nicht mit der Stadt und der Kultur vertraut ist, tappt häufiger leichtgläubig in die Falle. Aber auch wer abgelenkt ist und sein Hab und Gut nicht im Auge hat, kann leicht Opfer solcher Überfälle werden.
Touristen und Auswanderer, die als Digitale Nomaden unterwegs sind, tragen gerne mal mehr Bargeld, bzw. Wertgegenstände wie Kameras oder Laptops bei sich, welche die Straßenräuber anziehen. So kommt es, dass man in den Touristischen Bereichen der Stadt häufiger auf Taschendiebe stößt. Dazu aber später mehr.
Beliebt bei den Langfingern sind daher vor allem
- Touristen,
- ältere Menschen
- und Betrunkene.
Fazit zur Barcelona Sicherheit
Barcelona ist eine wunderschöne Stadt und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Daher solltest du dir von möglichen Sicherheitsbedenken nicht den Urlaub ruinieren lassen.
Achte jederzeit auf deine (Wert-) Sachen und lass wirklich wertvolle Dinge am besten ganz Zuhause (oder im Hotelsafe). Lass dich nicht auf seltsame Spielchen mit Fremden ein und sobald du dich in einer Situation unwohl fühlst, verlasse den Ort oder suche dir Hilfe von Beistehenden.