Typisch Spanisch? Zwischen Klischee und Wahrheit – Das ist wirklich typisch für Spanien

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„Spanier sind gelassen und unpünktlich, essen jeden Tag Paella in der Sonne und halten danach eine Siesta. In ihrer Freizeit sehen sie sich am liebsten Stierkämpfe an, trinken Sangria und tanzen Flamenco.“ Du siehst schon, außerhalb Spaniens gibt es jede Menge Vorurteile über Spanien und natürlich entsprechen nicht alle der Wahrheit.

Auch ich hatte viele Klischees über Spanien im Kopf, bevor ich 2016 meine Koffer packte und selbst auf die iberische Halbinsel zog. In diesem Post möchte ich daher die Frage beantworten: „Was ist eigentlich typisch Spanisch – und was nicht?“ Dafür nehme ich einige der gängigsten Klischees über das mediterrane Land einmal genauer unter die Lupe und verrate dir zusätzlich ein paar der Dinge, die wirklich typisch für Spanien sind.

Also lass uns gleich loslegen und uns typisch spanische Produkte, Kultur, Bräuche und gastronomische Besonderheiten einmal genauer ansehen.

Typisch Spanisch? – Kultur & Bräuche in Spanien

Spanier lieben den Stierkampf

Stierkämpfe in Spanien, typisch Spanisch

Klischee: Laut unserem Verständnis ist der Stierkampf in Spanien bis heute ganz normal und tief in die spanische Kultur verwurzelt. Es ist ganz normal, mit seiner ganzen Familie am Wochenende in eine Stierkampfarena zu fahren, um die Toros beim Kampf mit wilden Stieren anzufeuern.

Fakt: Das Thema Stierkampf ist in Spanien zurzeit sehr umstritten. Die Stierkampfevents („Corrida de Toros„), gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück und sind daher ein bedeutender Teil spanischer Kulturgeschichte. Jedoch sind die Kämpfe heutzutage nicht mehr so beliebt wie sie einst waren. In einigen Teilen Spaniens, wie z.B. auf den Kanaren und in Katalonien, ist das Töten der Tiere bzw. die Stierkämpfe an sich inzwischen sogar komplett verboten.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Anzahl der Events und der aktiven Stierkampfarenen in ganz Spanien stark zurückgegangen. Trotz allem gibt es noch immer viele Spanier, die den Stierkampf als ein wichtiges Kulturgut ansehen. Außerdem sind viele Arbeitsplätze mit den Events verbunden. Auch der Tourismus unterstützt die Kämpfe, da es für viele ausländische Besucher ein faszinierendes Spektakel ist, das sie sich nicht entgehen lassen möchten.

Wahrheitsfaktor: 60%. Der Stierkampf ist in vielen Teilen Spaniens noch immer gegenwärtig. Obwohl noch viele Spanier die alte Tradition unterstützen, gibt es auch immer mehr Einwohner und Tierschutzaktivisten, die sich gegen die Tötung und Quälerei der Tiere aussprechen. Daher gehen die aktiven Events immer weiter zurück. In einigen Teilen des Landes sind die Stierkämpfe bereits verboten.

Flamenco, wo man auch hinhört

Flamenco, Silouette vor Sonnenuntergang

Klischee: Flamenco ist eine in Spanien überaus beliebte Musikrichtung und wird überall gespielt. Darüber hinaus ist es typisch für Frauen in Spanien, sich mit Flamencokleidern zu kleiden. Bei Feiern wird gerne mal Flamenco aufgelegt, damit die Gäste dazu tanzen können – schließlich kennen ja alle die richtigen Schritte.

Fakt: Flamenco stammt aus Andalusien. Die Wurzeln dieses wichtigen spanischen Kunstgenres gehen ins 18. Jahrhundert zurück und sind noch bis heute ein wichtiger Teil spanischer Kultur – genauso wie bei uns in Deutschland Dirndl und Lederhosen. Falls du dies jetzt liest und nicht gerade aus Bayern stammst, denkst du dir sicherlich: „Aber hier trägt das doch niemand.“ Und genauso ist es auch mit Flamenco. In Andalusien ist der Musik- und Tanzstil allgegenwärtig und gehört definitiv zur Kultur.

In anderen Teilen Spaniens hingegen, spielt Flamenco in der Kultur eher eine untergeordnete Rolle. Klar kannst du beim nächsten Besuch in Barcelona oder Madrid eine Flamencovorführung ansehen, genauso wie du in Hamburg bestimmt auch eine bayrische Alm besuchen kannst.

Wahrheitsfaktor: 50%. Im Süden Spaniens ist Flamenco ein wichtiger Teil der Kultur, während es nicht typisch für andere Teile des Landes ist.

Spanier halten jeden Tag eine Siesta

Siesta Zeit in Spanien, Mittagsschlaf

Klischee: Ach, so ein Mittagsschläfchen ist schon was Schönes. In Spanien ist er sogar so beliebt, dass alles während der frühen Nachmittagsstunden dicht macht, damit jeder genug Zeit für ein ausgedehntes Mittagsschläfchen hat, bevor es wieder zurück an die Arbeit geht.

Fakt: Ja, die Siesta existiert wirklich und viele Läden schließen während der Mittagszeit (ca. 14 – 17 Uhr) ihre Türen. Früher gab es auch in vielen Betrieben eine lange Mittagspause, in der die Mitarbeiter Zeit hatten, sich etwas auszuruhen. Heute jedoch beträgt die Mittagspause in Unternehmen „nur noch“ rund eine Stunde. Das reicht natürlich nicht aus, um nachhause zu fahren und sich hinzulegen.

Auch größere Supermärkte schließen ihre Pforten während der Siesta-Zeit nur noch selten. Und so zieht sich die Siesta immer weiter aus dem spanischen Leben zurück. Besonders im Norden des Landes wird sie daher immer seltener. Die Kultur, sich nach dem Mittagessen hinzulegen und die heißen Nachmittagsstunden drinnen zu verbringen, gibt es aber trotz allem noch immer in Spanien.

Wahrheitsfaktor: 75%. Die Siesta ist noch immer ein wichtiger Teil der spanischen Kultur. Auch wenn sie sich nach und nach, vor allem beim arbeitenden Teil der Bevölkerung zurückzieht, gibt es sie noch immer, wenn auch nicht jeden Tag.

Fußballverrücktheit in Spanien

Camp Nou, Les Corts, Barca
Ein Blick ins Fußballstadion Camp Nou in Barcelona

Klischee: Alles dreht sich nur um das eine – Fußball. Wenn eine wichtige Partie ansteht, sind die Straßen wie leergefegt und jeder hängt gespannt vor dem Fernseher oder in der Sportkneipe seines Vertrauens, um sein Team anzufeuern.

Fakt: Die Spanier sind ähnlich fußballverrückt wie die Deutschen. Genauso fieberhaft wie einige Deutschen die Bundesliga verfolgen, fiebert man in Spanien mit seinem Team in La Liga. Jedoch gibt es, genauso wie in Deutschland auch, jede Menge Leute, die sich nicht oder nur wenig für Fußball interessieren.

Besonders viele Zuschauer gibt es bei den Spielen von Real Madrid gegen den FC Barcelona. Dann sitzen nämlich nicht nur eingefleischte Fußballfans vor dem Fernseher, sondern auch Personen, die sich sonst eher nicht für die Spiele interessieren.

Wahrheitsfaktor: 70%. In Spanien gibt es viele Fußballfans, die bei jedem Spiel ihres Teams mitfiebern. Es gibt aber auch eine ganze Menge Leute, die sich nicht oder nur wenig für den Sport interessieren.

Jede Nacht Party

Barstraße in Zaragossa, Nachtleben in Spanien
Blick in eine Barstraße in Saragossa

Klischee: Spanien ist ein echtes Paradies für Partygänger und Nachtschwärmer. Kein Wunder, denn das Nachtleben Spaniens erlangte weltweiten Ruhm. Jeder ist hier bis in die Puppen auf den Beinen.

Fakt: Das Leben in Spanien spielt sich generell später ab als in Deutschland. Während in Deutschland die ersten schon wieder auf dem Weg nachhause sind, geht es in Spanien manchmal erst los. Da hier aber auch erst sehr spät zu Abend gegessen wird, trifft man sich dementsprechend auch erst später und bleibt dann auch länger wach.

Wer also feiern und das Nachtleben Spaniens genießen möchte, findet sicherlich den passenden Ort dazu. Besonders in den Großstädten wie Barcelona und Madrid gibt es zahlreiche Clubs passend zu jeder Musikrichtung und Vorliebe.

Das bedeutet aber nicht, dass alle Spanier automatisch jeden Abend feiern gehen. Generell lässt sich aber festhalten, dass Verabredungen zum Abendessen in Spanien generell erst um einiges später stattfinden als in Zentraleuropa.

Wahrheitsfaktor: 70%. Fiestas und Nachtleben sind ein wichtiger Teil der spanischen Kultur und so ist auch zur später Stunde immer noch etwas los. Genauso wie in Deutschland ist es aber eher die jüngere Generation, die nachts um die Häuser zieht.

Typisches Essen und Trinken in Spanien

Paella und Tapas

Paella in Spanien, typisches Gericht

Denk doch mal an ein typisches Essen in Spanien. Höchstwahrscheinlich kommt dabei mindestens eines der beiden Gerichte vor: Paella oder die typisch spanischen Tapas. Aber essen wir in Spanien wirklich jeden Tag Paella und Tapas?

Jeden Tag vielleicht nicht. Aber ich muss zugeben, dass sowohl Tapas als auch Paella relativ häufig gegessen werden. Auch in unserer Familie ist Paella ein typisches Sonntagsessen. Tapas werden gerne in Gesellschaft bestellt. Auch wenn sie meist keine komplette Mahlzeit darstellen, bestellt man gerne ein zwei Tapas, während man in Gesellschaft ein kühles Getränk genießt.

Aber auch weitere spanische Gerichte sind typisch fürs Land. Je nach Region können sich die beliebtesten Speisen aber auch unterscheiden. Typisch sind Gerichte wie Gazpacho, Tortilla de Patatas, Croquetas, katalanische Gerichte wie Pan con Tomate oder Botifarra und valencianische Gerichte wie Fideua.

Sangria

Sangria in Spanien, typisches Getränk

Laut Vorurteil trinken Spanier besonders gerne Sangria, vor allem während der Sommermonate. Sangria ist ein typisch spanisches Getränk, das vor allem von Touristen gerne getrunken wird. Das heißt aber nicht, dass sich nicht auch Einheimische den erfrischenden Sommercocktail schmecken lassen.

Viele greifen aber auch einfach zu einem Glas Wein. Denn Spanien ist berühmt für seinen vorzüglichen Weinanbau und exportiert seinen aromatischen Tropfen in die ganze Welt. Aber auch Bier, Wasser und natürlich die altbekannten internationalen Softdrinks werden gerne getrunken. Zudem ist Kaffee in Spanien, besonders nach einem langen schweren Essen tief in der spanischen Kultur verankert. Vor dem Essen lassen sich die Spanier hingegen gerne einen Wermut schmecken.

Spanier essen spät

Heilig Abend, Weihnachtsessen in Spanien

Dieses Vorurteil ist wohl das einzige, dass ich so zu 100% unterschreiben kann. Im Vergleich zu Zentraleuropa wird in Spanien um einiges später gegessen. Das Frühstück in Spanien findet je nach Arbeitszeiten und Tagesrythmus um unterschiedliche Zeiten statt. Mittag isst man meist gegen 14 Uhr. Das Abendessen der Spanier hingegen findet selten vor 21 Uhr statt. Bei einigen spanischen Familien sogar erst gegen 22 Uhr.

So kommt es, dass einige deutsche Touristen um 18 Uhr bereits mit knurrendem Magen vor verschlossenen Restauranttüren stehen, da viele Restaurants zu Abendzeit nicht vor 20 Uhr öffnen (In Touristengebieten hat man sich inzwischen an uns Mitteleuropäer angepasst).

Typisch spanische Snacks

Tapas in Spanien, typische Snacks

Eines ist sicher, wer nach Spanien fährt, bleibt selten hungrig. Zu groß ist die Auswahl an köstlichen Speisen und Snacks. Aber was isst man eigentlich in Spanien bei kleinem Hunger? Im Folgenden findest du eine kleine Auswahl:

  • Jamón Serrano
  • Manchego Käse
  • Embutido (Wurstwaren) wie z.B. Fuet
  • Churros con chocolate
  • Ensaimadas
  • Chupa Chups (die stammen nämlich ursprünglich aus Spanien)
  • Tapas
  • Kartoffelchips
  • Oliven
  • und weitere

Typische Produkte in Spanien

Denk doch einmal an ein typisches Produkt aus Spanien… Na? Hast du auch an Lebens- oder Genussmittel gedacht? Denn genau das ist es, was wir Deutschen mit Spanien verbinden. Einen spanischen Wein, aromatisches Olivenöl oder einen Serrano Schinken.

Trotz allem gibt es durchaus auch weitere Produkte, die aus Spanien stammen bzw. die wir mir Spanien in Verbindung bringen:

  • Kastagnetten
  • Fächer
  • Traditionelle Keramikartikel
  • Manila-Tücher
  • Flamenco-Kleider
  • Seat Autos
  • spanische Gitarren

Typisch Spanier – Das haben alle Spanier gemeinsam – oder auch nicht

Die Spanier sind laut

Bar in Spanien mit Holzfässern

Die Spanier sprechen immer so laut. So oder so ähnlich lautet eines der am häufigsten vorkommenden Vorurteile, die wir über die Spanier haben. Und ich muss zugeben, da ist durchaus etwas dran.

Wer schon einmal in einer spanischen Kneipe gesessen hat oder an einer Gruppe Spanier am Strand begegnet ist, wird wohl den kleinen Unterschied in der Lautstärke bemerkt haben. Denn im Schnitt sprechen die Spanier wirklich etwas lauter als wir.

Spanier sind einfach immer unpünktlich

Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage liegt ungefähr bei 50 %. Denn ja, wenn man sich mit Freunden trifft, besonders in einer Gruppe oder zu einer Feier, kann man davon ausgehen, dass diese mindestens 15 – 30 Minuten zu spätkommen werden.

Unsere typisch-deutsche Pünktlichkeit passt hier in Spanien einfach so gar nicht rein. Und auch unsere Angewohnheit, fünf Minuten vorher da zu sein, würde sogar komisch auf die spanischen Gastgeber wirken.

Aber nicht in jedem Fall ist das Zuspätkommen angemessen. Denn auch hier wird es im Job nicht gerne gesehen, wenn Mitarbeiter erst nach dem eigentlichen Arbeitsbeginn an ihrem Schreibtisch sitzen. Das gleiche gilt für öffentliche Termine, die häufig sogar verfallen, sollte derjenige mehr als 15 Minuten zu spät sein.

Nach einiger Zeit in Spanien hat man sich aber meist so an die zuspätkommenden Freunde gewöhnt, dass man selbst erst ein paar Minuten später das Haus verlässt, um nicht ständig auf alle warten zu müssen.

Niemand spricht Englisch

Do you speak english text, englisch level in Barcelona

Das Englischniveau der Spanier ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nur sehr gering. Besonders in der älteren Generation sprechen nur sehr wenige Englisch. Aber auch unter den Jüngeren befindet sich eine große Menge an Leuten, die kein oder nur sehr begrenzt Englisch sprechen.

Natürlich ändert sich das in Touristengebieten, in denen gezielt Mitarbeiter mit Englischkenntnissen gesucht werden. In deiner Unterkunft oder in einem bei Touristen beliebten Restaurant, findest du daher schon Leute, die ohne Probleme mit dir kommunizieren können.

Der Englischunterricht in spanischen Schulen spielt sich meist in einem begrenzten Rahmen ab, so dass viele Spanier, die Englisch sprechen, die Sprache in ihrer Freizeit, einer Sprachschule oder im Ausland gelernt haben. In der jüngeren Generation wird daher inzwischen auf eine bessere Vermittlung der Sprache im Schulunterricht geachtet.

Die Familie ist das Wichtigste

La Familia – Wie auch in anderen mediterranen Ländern wird die Familie auch in Spanien großgeschrieben. Wöchentliche Treffen und Mittagessen zusammen sind hier keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass die Spanier im Schnitt rund fünf Jahre länger im Hotel Mama wohnen als junge deutsche Erwachsene.

Universitäten in den Städten bieten häufig eine Vielzahl an Studiengängen an, sodass Spanier nur selten weit weg von ihrer Heimat ziehen. Eine Großzahl der Spanier verlässt sogar nie die Stadt, in der sie aufgewachsen sind. Auch unsere Wohnung befindet sich nur wenige Gehminuten von Eduardos Elternhaus entfernt.

Spanier sind gelassener

Aufgrund der typischen Mañana-Mañana-Einstellung („Morgen, Morgen„) der Spanier kann sie einfach nichts aus der Ruhe bringen. Alles passt schon irgendwie und was du heute kannst besorgen, kannst du morgen auch immer noch erledigen…oder so ähnlich.

Die Spanier sind definitiv für ihre entspannte Lebenseinstellung bekannt. Ein Schlückchen Wein hier, eine Siesta da und bloß keinen Stress machen lassen. Genau so läuft es hier gerne mal ab. ABER Spanier können auch ganz anders. Denn trotz ihrer entspannten Seite schlummert in dem durchschnittlichen Spanier auch gerne mal eine Extraportion Temperament und Ungeduld. Das bringt uns auch gleich schon zu unserem nächsten Punkt.

Spanier sind temperamentvoll

Spanier sind ja durchaus für ihr Temperament bekannt. Allgemein scheinen die Spanier weniger auf Abstand zu gehen, denn man begrüßt auch Unbekannte gerne mal bereits mit Küsschen und offenherzigen Umarmungen.

Im Vergleich zu uns Deutschen scheinen die Spanier also durchaus temperamentvoller zu sein. Von offenherziger Gastfreundschaft, leidenschaftlichen Tänzen bis hin zu hitzigen Diskussionen. Das spanische Temperament kommt mit all seinen Fassetten. Wie auch in Deutschland unterscheiden sich dabei natürlich auch die verschiedenen Persönlichkeiten der Einzelnen.

Hierbei unterscheiden sich aber auch die verschiedenen Regionen des Landes, denn der Süden Spaniens scheint noch einmal eine Extraportion Temperament abbekommen zu haben.

Spanier sind klein

Ein weiteres Vorurteil, das es gegen die Spanier gibt, ist, dass alle Spanier klein sind. Jedoch gibt es natürlich auch in Spanien einige große Leute. Besonders die jüngeren Generationen wachsen schon deutlich weiter als ihre Eltern und Großeltern.

Trotzdem sind sowohl spanische Männer (1,75 m) als auch spanische Frauen (1,62 m) im Schnitt vier-sechs Centimeter kleiner als deutsche Männer und Frauen.

Garantierter Urlaubsflirt in Spanien

Die Spanier sind ja auch für ihre Flirtereien bekannt. Spätestens seit den Lovesongs von Enrique Iglesias haben wir dieses Bild von den spanischen Männern, die ständig nur am Flirten sind und dir die romantischsten Dinge versprechen.

Wobei es in Spanien, wie in vielen südlichen Ländern, eine ganze Menge solcher selbsternannten Latinlovers gibt, heißt es nicht, dass du automatisch und überall angeflirtet wirst, sobald du Fuß auf spanischen Boden setzt. Mein Mann Eduardo z.B. ist das perfekte Beispiel dafür, dass nicht jeder Spanier automatisch eine romantische Flirtmaschine ist. Denn an ihm ist ganz sicher kein Romantiker verloren gegangen und damit ist er auch bei Weitem nicht der einzige Spanier, der diesem Klischee nicht nachkommt.

Anmerkung der Autorin: Nach dem Verfassen des Beitrags ist mir aufgefallen, dass Eduardo vielleicht nicht das beste Beispiel an dieser Stelle ist, da wir uns ja auch während meiner Spanienreise kennengelernt haben.

Pssst…Wer es aber drauf ansetzt, in seinem Spanienurlaub ein wenig zu flirten, wird am Strand oder in einem der Clubs bestimmt fündig werden.

Spanier sind faul

Anders als das Vorurteil, das andere von uns Deutschen haben, sind die Spanier nicht gerade für ihre Tüchtigkeit berühmt. Ganz im Gegenteil, denn viele haben das Bild von Spaniern als eher faule Menschen. Die Mañana-Mañana-Mentalität, die man im Land so gerne findet, hilft bei der Aufräumung dieses Gerüchts natürlich auch nicht gerade.

Die hohe Arbeitslosenquote im Land trägt ebenso zu diesem Vorurteil bei.
Als faul würde ich die Spanier trotzdem nicht bezeichnen. Die Höhe Arbeitslosenquote im Land liegt nicht daran, dass die Einwohner nicht arbeiten möchten, sondern vielerorts einfach keinen geeigneten Job finden. Mit Faulheit hat das also wenig zu tun. Spanien wurde hart von der Weltwirtschaftskrise vor einigen Jahren getroffen. Auch die Coronakrise hinterlässt bereits tiefe Spuren in der spanischen Wirtschaft.

Klar, entspannt man in der spanischen Kultur gerne mal und verschiebt Dinge auf den Folgetag, wobei diese Dinge ja auch ein wenig mit der Persönlichkeit jedes Einzelnen zu tun haben. Genauso wie es in Deutschland durchaus auch eher faule Persönlichkeiten gibt, hat auch Spanien so einige hartarbeitende Persönlichkeiten dabei.

Chaotischer Autoverkehr

Ein weiteres Vorurteil gegenüber Spanien ist der chaotische Autoverkehr. Aber entgegen einiger unserer Vorstellungen leben in Spanien nicht ausschließlich Sonntagsfahrer. Das stimmt so zwar nicht, jedoch geht es auf den Straßen der Großstädte meist doch etwas chaotischer zu als wir es aus Deutschland gewohnt sind.

Das hat vor allem auch mit dem vielen Mopeds zu tun, auf denen die Spanier unterwegs sind. Aber auch damit, dass rote Ampeln für Fußgänger gerne mal nur als Empfehlung angesehen werden.

Typisch Spanien – Landschaften & Wetter

In Spanien scheint immer die Sonne

Barcelona Beach, Strand von Barcelona, Sommer
Blick auf den Strand von Barceloneta

Das stimmt so natürlich nicht. Auch gibt es den ein oder anderen Regentag. Im Schnitt gibt es in Spanien jedoch fast doppelt so viele Sonnentage wie in Deutschland. Besonders im Winter lässt sich der Unterschied zwischen den grauen Tagen Deutschlands und den Sonnenstunden Spaniens stark erkennen.

In Spanien ist es nie kalt

Das stimmt so leider nicht. Ausgenommen auf den Kanaren, auf denen das ganze Jahr über angenehm warme Temperaturen herrschen, gibt es auch in Spanien einen Winter. In einigen Regionen kann es sogar schneien.

Im Winter 2021 war Spanien sogar überall in den Nachrichten zu sehen, da mit einer ungewöhnlichen Menge an Schnee gekämpft wurde. Zwar wird es in den meisten Regionen des Landes im Winter nicht so kalt wie es in Deutschland üblich ist, jedoch solltest du deine Winterjacke bei einem Urlaub während der Wintermonate auf jeden Fall einstecken.

Typische Tiere in Spanien

Auch in Spanien gibt es eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt. Natürlich kommt uns als erstes Tier, wenn wir an Spanien denken wohl das Nationaltier in den Sinn: der Stier. Er ist seit Jahren tief in der spanischen Kultur verwurzelt und wird daher sofort mit Spanien in Verbindung gebracht.

Neben dem Stier gibt es aber noch weitere typische Tiere in Spanien:

  • Hund
  • Katze
  • Kanarienvogel
  • Möwen
  • Braunbär
  • Iberischer Luchs
  • Biber
  • spanischer Steinbock
  • Ginsterkatze
  • Iberisches Schwein
  • Lämmergeier
  • Grindwal
  • Iberischer Wolf
  • Wildschweine
  • und weitere

Typische Pflanzen in Spanien

Es gibt sogar einige Pflanzen, die wir mit Spanien verbinden oder die in Spanien heimisch sind. Leider kann man so pauschal keine typischen Pflanzen nennen, da sich die Vegetation je nach Klimazone und Höhe des jeweiligen Ortes stark unterscheiden kann. Im Folgenden findest du eine kleine Auswahl an typischen spanischen Pflanzen:

  • Palme
  • Pinien
  • Wein
  • Aloe
  • Olivenbäume
  • Orangenbäume
  • Lorbeer
  • Agave
  • Feigenkaktus
  • Granatapfelbaum
  • Eichen
  • Farn
  • Orchideen
  • Rhododendren
  • Buchen
  • Birken
  • Ginster
  • und weitere

Und? Was ist für dich „Typisch Spanisch“? Konnten wir mit einigen deiner Vorurteile gegenüber Spanien aufräumen oder hast du etwas Neues gelernt? Lass es uns unten in den Kommentaren wissen!

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Die AutorinVicki

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6 thoughts on Typisch Spanisch? Zwischen Klischee und Wahrheit – Das ist wirklich typisch für Spanien

  1. Spanier sind ungebildet, nicht nur in punkto Englisch!
    Stimmt eindeutig für die ältere Generation, auch bei den Jungen extrem viele Schulabbrecher. Die Universitäten niveaulos, Tendenz abwärts. Wie das Land die digitale Zukunft angehen will, erschließt sich mir nicht. Wie immer im Norden besser als im Süden aber nur graduell

    • Martina hat absolut Recht, auch hat der Feminismus in Spanien die Familien zerstört.
      Werte wie Liebe und Respekt nicht mehr vorhanden.
      Lebe 16 Jahre in Spanien und bin entsetzt.
      Vor allem dem Aussehen der Spanischen Frau.
      Kinder werden sogar in Schulen und Kindergärten Lieblos gehalten.
      Familien wo gelacht und Kinder Glücklich sind ..nicht mehr existent.
      Da für traumatisierte Kinder die nicht mehr Lächeln.
      Wie sagte mir Mal ein Spanier ?
      Meine Mutter war eine Diktatorin.

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